Das Thema Miete rückt aufgrund des sich verändernden Immobilienmarktes und den steigenden Zinsen immer mehr in den Fokus und ist für viele der einzige Weg, ein Dach über dem Kopf zu haben. Gerade in den Metropolen ist der Wohnungsmarkt extrem angespannt. Doch welche Wohnungen werden am stärksten nachgefragt. Wir klären auf:
Kurz gesagt: 2-Zimmer, 63 Quadratmeter und 590 € Kaltmiete. Das ist die Traumwohnung laut der Statistik von ImmoScout24. Zumindest werden auf diese Kriterien die meisten Suchanfragen verzeichnet. Die klassische Singlewohnung zu 9,93 € pro Quadratmeter.
Reicht das Angebot für die hohe Nachfrage aus?
Dennoch zeigt sich eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage: Laut Immoscout werden im Durchschnitt mehr Mietwohnungen mit drei Zimmern und einer Wohnfläche von etwa 70 Quadratmetern angeboten. Die durchschnittliche Kaltmiete beträgt 741 Euro pro Monat und übersteigt damit oft das Budget vieler potenzieller Mieter. „Das vorhandene Angebot entspricht häufig nicht der Nachfrage: Es ist zu groß und zu teuer“, erklärt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout. Daher erweitern Wohnungssuchende ihren Suchradius und weichen vermehrt auf das Umland aus, wo es weniger Konkurrenzdruck gibt und die Mieten günstiger sind.
Insbesondere in deutschen Metropolen ist die Nachfrage nach freiem Wohnraum nach wie vor hoch. Vier der fünf Städte mit den meisten Mitbewerbern für die am häufigsten gesuchte Wohnung sind Metropolen. Auf dem fünften Platz befindet sich eine Universitätsstadt im Schwarzwald, Freiburg i. Br.. Besonders stark ist die Situation in der Hauptstadt. Einzimmerwohnungen machen 41 Prozent aller Mietwohnungsinserate aus. Jedoch dominieren andere Parameter die Suchanzeigen: Die beliebtesten Wohnungen sind Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Kaltmiete von 554 Euro.
Mit wie viel Konkurrenz muss man rechnen?
Im Durchschnitt bewerben sich täglich, 636 Menschen auf eine solche Wohnung. In anderen Großstädten ähneln sich die Suchkriterien für Wohnungen ebenfalls, und auch dort gibt es eine große Anzahl von Bewerbern. In Hamburg melden sich beispielsweise durchschnittlich 199 Menschen auf Wohnungsanzeigen mit zwei Zimmern, 57 Quadratmetern und einer Kaltmiete von 563 Euro. In Köln sind die Interessenten sogar bereit, 700 Euro zu zahlen, aber die Konkurrenz bleibt dennoch hoch. Auch in Freiburg im Breisgau scheint der Wohnungsmarkt ähnlich angespannt wie in den zuvor genannten Metropolen zu sein: Innerhalb eines Tages bewerben sich hier 164 Menschen auf die am häufigsten gesuchte Wohnung.
Mit der steigenden Nachfrage steigen die Preise für das begrenzte Angebot auf Rekordhöhen, wie eine Auswertung von Immoscout 24 aus dem März zeigt. In Berlin müssen Mieter tief in die Tasche greifen. Im vierten Quartal 2022 betrug die Kaltmiete für Bestandsbauten durchschnittlich 11,45 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg von rund einem Drittel in fünf Jahren entspricht. Die Miete für Neubauten liegt inzwischen sogar bei 15,95 Euro in der Hauptstadt, was einer Steigerung um fast 50 Prozent (48,2 Prozent) entspricht. Selbst im Vergleich zu anderen beliebten Großstädten wie Hamburg oder Köln ist dies ein sehr hoher Durchschnitt. Im bundesweiten Durchschnitt zahlten Mieter 10,88 Euro pro Quadratmeter. Nur in München war es im vierten Quartal 2022 noch deutlich teurer: Hier wurden für Neubauten 21,37 Euro Kaltmiete verlangt. Bei der Wohnungssuche in der Stadt planen Bewerber daher direkt mehr Geld ein. Laut einer Analyse von Immoscout werden am häufigsten Wohnungen mit durchschnittlich zwei Zimmern und 54 Quadratmetern für 926 Euro Kaltmiete gesucht.
Abseits der Metropolen gestaltet sich der Mietwohnungsmarkt deutlich entspannter. Die Nachfrage und die angebotenen Mieten sind deutlich niedriger. In der sächsischen Stadt Hoyerswerda beispielsweise hat die am meisten gesuchte Wohnung zwei Zimmer, eine Größe von 57 Quadratmetern und wird für 335 Euro Kaltmiete angeboten. Die Konkurrenz ist hier eher gering. Durchschnittlich bewerben sich nur zwei Mietinteressenten innerhalb einer Woche auf das Inserat, was die Chancen auf eine bezahlbare Wohnung erheblich erhöht.
Tipps von BG Immovation für die nächste Hausbesichtigung
Wer eine Immobilie besichtigt, sollte dies bei Tag, bzw. bei ausreichend hellem Tageslicht tun. Denn nur so erhalten Sie den bestmöglichen Eindruck der Wohnung sowie deren Lichtverhältnisse und können ggf. Unstimmigkeiten oder Mängel besser erkennen. Weiterhin kann es aufgrund von Lärmentwicklungen Sinn ergeben, an Werktagen zu besichtigen oder zu den Feierabend-Stoßzeiten.
Eine gründliche Immobilienbesichtigung erfordert Zeit, und sowohl Verkäufer als auch potenzielle Käufer sollten sich diese Zeit nehmen. Es ist wichtig, jedem Raum genügend Aufmerksamkeit zu schenken und sich Zeit zu lassen, um auf Details wie Heizkörper, Fenster, Türen und Beschläge zu achten. Lassen Sie sich alles in Ruhe zeigen und führen Sie abschließend einen zweiten Rundgang durch. Auf diese Weise werden Ihnen möglicherweise noch offene Fragen einfallen und Sie erhalten einen nachhaltigeren Eindruck von der Immobilie.
Selbst bei einem ersten Besichtigungstermin ist es ratsam, einen Begleiter mitzunehmen. Das Vier-Augen-Prinzip macht jeden Besichtigungstermin doppelt so effektiv, da jeder Mensch auf unterschiedliche Aspekte achtet. Durch die Zusammenarbeit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass keine wichtigen Details übersehen werden.
Häufig besichtigt man nicht nur eine Wohnung. Sollten eine oder mehrere Wohnungen gefallen, sollten Sie von diesen unbedingt Bilder machen. Häufig verliert man den Überblick, wirft Eindrücke durcheinander und verliert den positiven Eindruck. Bilder helfen dabei, Wohnungen nochmal zu reflektieren, präzise zu vergleichen und erste Eindrücke zu festigen, um infolgedessen eine Entscheidung zu fällen.
Im Vorfeld sollten Sie sich darüber im Klaren sein, welche Ansprüche und Mindestvoraussetzung die neue Wohnung erfüllen soll. Nur wer sich dies bereits klar vor Augen führt, kann zielgerichtet suchen und rasch die passende Wohnung finden. Doch sollte man dabei immer flexibel genug bleiben, auch den ein oder anderen Abstrich in Kauf zu nehmen.
Weiterhin sollten Sie Fragen stellen, denn nur so erhalten Sie alle wichtigen Informationen. Der Grund des Auszugs, Fragen zur Nachbarschaft oder Lärm können dabei helfen einzuschätzen, ob man sich in der neuen Wohnung wohlfühlen kann.
Sollten Sie bereits vor der Besichtigung einen Grundriss der Wohnung zur Verfügung haben, packen Sie diesen ein und vergleichen Sie ihn mit den Gegebenheiten vor Ort. Zeichnen Sie erste Möbel ein und messen vor Ort nach, ob die Planung umsetzbar ist.
Wenn kein Grundriss ausgegeben wurde, sollten Sie diesen spätestens nach der Besichtigung anfordern. Aus gleichen Gründen ist es planerisch wichtig diesen abrufbar zu haben und außerdem bietet er auch Vergleichsmöglichkeiten.
Über die Raumaufteilung, Helligkeit und Flächenmaße hinaus sollten Sie auch auf die Haustechnik und die Bausubstanz Wert legen. Besonders bei gebrauchten Immobilien sollten Sie sorgfältig die Wände, Fenster, Türen, den Dachstuhl und den Keller inspizieren. Es ist wichtig, so detailliert wie möglich zu prüfen, ob irgendwo Fäulnis oder Feuchtigkeit vorhanden ist, da eine Sanierung schnell kostspielig werden kann. Achten Sie auf Anzeichen von Schimmelbildung in Zimmerecken oder hinter Möbeln und testen Sie die Funktionalität von Fenstern, Rollläden und Türen. Eine genaue Untersuchung der Haustechnik ist ebenfalls wichtig: Wie alt ist der Heizkessel? In welchem Zustand befinden sich die Strom- und Wasserleitungen?
Sie haben Anspruch auf die Herausgabe eines Energieausweises. Fordern Sie ihn an, um abschätzen zu können, wie sich die Heizkosten künftig entwickeln können. Bei einem Immobilienverkauf oder der Vermietung ist es zwingend erforderlich, einen Energieausweis vorzulegen. Obwohl in vielen Immobilienanzeigen steht, dass der Ausweis noch in Arbeit ist, sollten Käufer/Mieter keinesfalls freiwillig darauf verzichten, sondern stattdessen darauf bestehen. Nur so erhalten sie einen Vergleichswert für den Energieverbrauch der Immobilie, insbesondere in Bezug auf den kostspieligen Heizbedarf. Es ist jedoch wichtig, zu beachten, dass es zwei Varianten des Energieausweises gibt: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Der Verbrauchsausweis gibt lediglich Auskunft darüber, wie viel Energie die früheren Bewohner durchschnittlich über einen Zeitraum von drei Jahren verbraucht haben, was von ihrem individuellen Heizverhalten abhängt. Der Bedarfsausweis hingegen basiert ausschließlich auf der Gebäudesubstanz und Durchschnittswetterbedingungen, wodurch er objektiver ist.
Wenn eine Immobilie nach der ersten Besichtigung ernsthaft in Betracht gezogen wird, ist es ratsam, einen weiteren Termin mit handwerklich begabten Bekannten, den Eltern oder einem Bausachverständigen zu vereinbaren. Ein solcher Baugutachter sollte in der Lage sein, wesentliche Mängel aufzudecken, die für Laien kaum erkennbar sind, und eine Schätzung der erforderlichen Sanierungs- oder Mängelbeseitigungskosten vorzunehmen. Geeignete Architekten oder Bauingenieure können bei Dekra (dekra.de), dem Verband privater Bauherren (vpb.de) oder dem Bundesverband freier Sachverständiger (bvfs.de) gefunden werden.
Eine Immobilienbesichtigung sollte immer mit einem Spaziergang durch die Nachbarschaft einhergehen. Dadurch gewinnen Sie Klarheit darüber, wie gut die Infrastruktur in unmittelbarer Nähe ist, ob es mögliche Lärmquellen gibt und wie die Entfernungen zu Einkaufsmöglichkeiten, Schulen oder Haltestellen für den öffentlichen Nahverkehr sind. Nicht zuletzt spielt auch die Atmosphäre in einem Wohnviertel eine wichtige Rolle.

