Aktuell sorgt der deutsche Wirtschaftsminister mit einem frühzeitigen Verbot von neuen Gas- und Ölheizungen für Unruhen.
Es ist stets eine lohnende Idee, die Welt jeden Tag ein wenig besser und gerechter zu gestalten. Allerdings kann sich dies in der Praxis als herausfordernder erweisen, als es zunächst scheint. Ein Beispiel hierfür ist der ehemalige Wirtschaftsminister Habeck, der versuchte, das Heizen durch eine mögliche Gasumlage zu verteuern. Wie wir wissen, war dieses Vorhaben letztendlich nicht erfolgreich und es wurde stattdessen eine Gaspreisbremse eingeführt.
Trotz der Kontroversen, die er mit früheren Initiativen ausgelöst hat, plant der Minister erneut, für Aufregung und Unmut bei vielen Bürgern zu sorgen. Sein neuer Vorschlag besteht darin, fossile Brennstoffe wie Öl- und Gasheizungen langfristig durch alternative Systeme zu ersetzen – beginnend ab 2024. Trotzdem ist es innerhalb der Regierungskoalition noch nicht endgültig entschieden und der Minister versucht, seine Ambitionen zu relativieren. Derzeit verwenden fast die Hälfte der 41 Millionen Haushalte in Deutschland Erdgas zum Heizen, während 25 Prozent auf Heizöl und 14 Prozent auf Fernwärme setzen.
Der Plan besteht darin, den Anteil fossiler Brennstoffe in der Wärmeversorgung zu reduzieren, indem erneuerbare Energien gefördert und die Energieeffizienz verbessert werden. Trotz der aktuellen Wetterbedingungen und der möglichen Versuchung, an alten Heizsystemen festzuhalten, erlaubt das Klimaschutzpaket Hauseigentümern, bis Ende 2025 eine neue Ölheizung zu installieren. Für Gebäude, in denen keine alternative Wärmeerzeugung zu Öl möglich ist, gibt es Ausnahmen, die sogar den Einbau von Ölheizungen über das Jahr 2026 hinaus erlauben.
Wenn Sie jedoch dazu beitragen möchten, die Welt ein wenig besser zu machen, indem Sie Ihre Öl- oder Gasheizung durch ein umweltfreundlicheres Wärmesystem ersetzen, können Sie sich über die verschiedenen Alternativen und Fördermöglichkeiten, die im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zur Verfügung stehen, informieren. Dazu gehören günstige Kredite, die über die KfW beantragt werden können, sowie Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für alle Heizungsarten.
Die nachfolgend aufgeführten Förderhöhen beziehen sich auf den BEG-Zuschuss!
Blockheizkraftwerk
Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) sind Anlagen, die Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen. Dabei wird meist ein Brennstoff wie Kohle, Erdgas oder Biomasse verbrannt, um eine Turbine anzutreiben und Strom zu erzeugen. Die dabei entstehende Wärme kann entweder genutzt werden, um ein Wärmenetz zu betreiben oder um ein Medium zu erwärmen, das an Haushalte verteilt wird. Blockheizkraftwerke (BHKW) sind kompakte Anlagen, die die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung in kleinerem Maßstab durchführen und oft in Wohngebäuden betrieben werden. Dabei können Nutzungsgrade von über 90 Prozent erreicht werden.
Allerdings sind BHKWs für typische Einfamilienhäuser oft zu groß und erzeugen zu viel Strom, was sie unwirtschaftlich macht. Es gibt jedoch auch Anlagen, die für Eigenheime geeignet sind, allerdings sollten Hausbesitzer bei der Anschaffung gut beraten werden, da es noch nicht viele standardisierte Angebote gibt. Wenn das BHKW mit Erdgas betrieben wird, bleibt man weiterhin von fossilen Brennstoffen abhängig und muss auch den CO₂-Preis zahlen.
Die Anschaffungskosten für BHKWs liegen zwischen 15.000 und 30.000 Euro, und eine Förderung über die BEG ist nicht möglich. Jedoch kann man sich die Kosten über den KfW-Kredit 270 für Erneuerbare Energien finanzieren lassen. Außerdem kann der nicht benötigte Strom eingespeist und eine Einspeisevergütung erhalten werden.
Wärmepumpenheizung
Wärmepumpen werden oft als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizungssystemen betrachtet, insbesondere in Neubauten, aber auch in bestehenden Gebäuden. Wärmepumpen erfordern eine hohe Energieeffizienz, z. B. durch eine entsprechende Gebäudedämmung. Die Wärmepumpe nutzt die Umgebungstemperatur, um Wärme in das Gebäude zu bringen. Dies kann aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft erfolgen. Wenn der Wärmebedarf höher ist als die Leistung der Pumpe, wird zusätzlicher Strom benötigt, um den Heizbedarf zu decken. Dieser Strom kann jedoch aus erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik oder einem Batteriespeicher stammen.
Die Kosten für eine Luftwärmepumpe inklusive Installation liegen zwischen 16.500 und 20.000 Euro, während eine Grundwasserwärmepumpe etwa gleich viel kostet, aber zusätzliche Erschließungskosten von 5000 bis 10.000 Euro hat. Eine Erdwärmepumpe kostet inklusive Installation 15.000 bis 20.000 Euro und erfordert entweder eine Bohrung oder Erdkollektoren. Um sicherzustellen, ob ein Gebäude für eine Wärmepumpe geeignet ist, bietet die Organisation co2online einen Wärmepumpencheck an.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Nutzern 25 Prozent Basisförderung für den Kauf einer Wärmepumpe. Wenn eine alte Gas- oder Ölheizung ersetzt wird, können weitere 10 Prozent gewährt werden. Es gibt auch einen 5-Prozent-Bonus für natürliche Kältemittel oder die Wahl einer Erd- oder Wasserpumpe. Die maximale Förderhöhe der BEG beträgt 40 Prozent.
Biomasseheizung
Eine Biomasseheizung nutzt Holz als Brennstoff anstelle von fossilen Brennstoffen, um die Heizungsflüssigkeit zu erwärmen. Dies kann in Form von Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzeln erfolgen. Pelletheizungen sind teurer, aber auch bequemer zu betreiben, da sie automatisch über eine Förderschnecke beschickt werden. Der Einbau einer Pelletheizung kostet zwischen 17.000 und 25.000 Euro, während ein Scheitholz-Vergaserkessel zwischen 13.000 und 15.000 Euro kostet. Allerdings ist auch die Nutzung von Holz als Brennstoff nicht unbedenklich für die Umwelt. Daher sollten Eigentümer von Holzheizungen darauf achten, dass ihr Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und aus der Region stammt.
Die Förderung von Biomasseheizungen ist an strenge Kriterien gebunden. Der Basis-Zuschuss beträgt 10 Prozent und erhöht sich um den Heiztausch-Bonus von 10 Prozent, wenn eine Ölheizung oder alte Gasheizung ausgetauscht wird. Dieser Bonus gilt für die meisten vom BAFA geförderten Heizungen. Zusätzlich muss der Kessel besonders effizient sein und die Feinstaubbelastung gering halten. Die Förderung setzt auch die Kombination mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe voraus. In Deutschland wird nur etwa zehn Prozent der Heizungen in Zukunft mit Holz laufen, da der Wald auch für andere Zwecke benötigt wird.
Brennstoffzellenheizung
Bei einer Brennstoffzellenheizung reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff und erzeugt Gleichstrom und Wärme. Der Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt, während die entstandene Wärme für die Warmwasser- und Heizungsbereitstellung verwendet wird. Zur Herstellung des wasserstoffreichen Gases aus Erdgas und Wasserdampf wird ein sogenannter Reformer benötigt.
Die Kosten für eine Brennstoffzellenheizung inklusive Einbau liegen bei rund 30.000 Euro, wobei etwa 23.000 Euro für das Gerät selbst eingeplant werden müssen. Hauseigentümer, die sich für diese Heizungsart entscheiden, sollten sicherstellen, dass sie Zugang zu grünem Wasserstoff oder Biomethan haben, da nur Brennstoffzellenheizungen mit diesen Stoffen gefördert werden. Auch wenn Brennstoffzellenheizungen hocheffizient sind, sind die Anschaffungskosten hoch und es gibt nur wenige Anbieter und Fachhandwerker für den Einbau.
Solarthermieanlagen
Die Sonnenenergie kann genutzt werden, um Warmwasser und/oder Heizungen zu unterstützen. Eine Solarthermieanlage wandelt die Energie der Sonne in Wärme um, die dann zum Heizen oder zum Erhitzen von Trinkwasser verwendet wird. Dafür werden Kollektoren auf dem Dach des Hauses montiert und mit der Heizanlage verbunden. Die Solarthermiemethode ist eine ausgereifte Technologie und die Sonne scheint in ganz Deutschland ausreichend. Allerdings ist es derzeit nicht möglich, überschüssige Wärme in öffentliche Wärmenetze einzuspeisen. Außerdem ist die Speicherkapazität der meisten Anlagen nicht groß genug, um die Wärme über längere Zeit zu speichern.
Normalerweise reicht eine Solarthermieanlage allein nicht aus, um den Heizbedarf eines Hauses vollständig zu decken, und wird daher in Kombination mit einer herkömmlichen Heizung genutzt. Es gibt jedoch auch Sonnenhäuser, in denen die Solarthermie die einzige oder wichtigste Heizquelle ist, jedoch erfordert dies aufgrund des hohen Bedarfs an Speichervolumen und Kollektorfläche eine umfangreiche Planung und Realisierung.
In vielen Fällen kann eine Solarthermieanlage eine sinnvolle Investition sein, insbesondere in Kombination mit anderen Heizsystemen wie z.B. Pelletkesseln. Hauseigentümer sollten jedoch sicherstellen, dass sie einen erfahrenen Fachbetrieb beauftragen. Eine entsprechende Anlage kostet für ein durchschnittliches Einfamilienhaus zwischen 5000 und 10.000 Euro, abhängig davon, ob sie nur für die Erzeugung von Warmwasser oder auch für die Heizung genutzt werden soll. Es gibt auch BEG-Zuschüsse in Höhe von bis zu 35 Prozent.
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